1.Kapitel: Schicksal oder Zufall?

Thema: Re: 1.Kapitel: Schicksal oder Zufall? Mi Okt 27, 2010 5:55 am

Rakuna hörte Kajuurs Worte wie durch eine dicke Wand. Sie konnte es einfach nicht glauben. Der herzensgute, fröhliche Quinn sollte böse gewesen sein? Das klang so, als ob Kaninchen nun Fleischfresser wären. Aber wie Kajuur sagte, man sah es einem Vampir tatsächlich nicht an. Kajuurs Augen glitzerten ernst, als wollte er sie davon überzeugen, dass er Recht hatte.

Okay...,

fing sie an und suchte nach den richtigen Worten.

Ich erinnere mich immer wieder an Einzelheiten, die einen Sinn ergeben, von denen ich geglaubt habe, sie nicht oder zumindest anders erlebt zu haben. Was genau ist an dem Tag passiert, als du mich gebissen hast?

Sie blickte ihn direkt an und legte das Kinn auf ihre Hände. Sie nahm gedankenverloren eine Serviette in die Hand und begann, eine Figur mittels Origami zu falten. Kurze Zeit später hatte sie ein kleines Kunstwerk geschaffen. Eine junge Frau stand da, die Arme gen Himmel gehoben und hielt den Planeten Erde in beiden Händen. Erschrocken über sich selbst schob sie ihre Arbeit zur Seite und wandte rasch den Blick ab. Ihre Wangen brannten, doch sie wusste, dass sie immer noch so aussah wie vorher. Blass, unbeweglich, tot.

Von ferne hörte sie Schreie und das Knachsen mehrerer Knochen, dann krachte jemand neben ihr gegen die Wand. Weit entfernt vernahm sie Kajuurs Stimme:

Rakuna? Rakuna, hörst du mich?

Er klang irgendwie verzweifelt und besorgt, doch Rakuna war zu sehr mit den Schmerzen beschäftigt, die sie plagten.

Erschrocken hob Rakuna den Kopf. Schon wieder hatte sie sich an etwas erinnert. Es war wie ein großes Mosaik, das sich Teil für Teil zusammensetzt, bis ein großes Bild entsteht.

[antwortet/erinnert sich]

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Aglirië blinzelte kurz und sah Arved, nun vollkommen bewusst, an. Eine U-Bahn fuhr ein, der Wind lies das lange, auffallende Haar von der Bahn weg wehen und die Scheinwerfer ließen es nur noch mehr wie Feuer scheinen.
In ihren Haselnuss braunen Augen lag ein eigenartiger Schein und über ihr Gesicht huschte der Schatten einer Kobra, als sie sprach

,,Beobachten. Etwas was anscheinend viel zu wenige Menschen tuhen."

Leicht verlagerte sie ihr Gewicht nach vorn'. Die Haltung eines Jägers, für ein Mädchen nahm sie diese Stellung viel zu oft ein. Lange hatte das Mädchen als Jäger gelebt. Die Tagelangen Verfolgungen des Wildes. Das Anschleichen. Das Töten. All' dies hatten ihre Bewegungen und ihr ganzes Denken geprägt.

Plötzlich verengten sich ihre Augen. Dieser Junge war komisch... er war anders, als andere Menschen. Aber er konnte kein Gestaltwandler sein. Aber auch wenn er ein Vampir oder ein Werwolf sein sollte. Was scherte es sie. War Aglirië nicht auch ein Monster? Außerdem, wieso sollte sie Angst vor irgendetwas haben? Ein komischer Gedanke. Sie war gehärtet. Ihre Seele aus Eis.

Keinen Schritt ging sie auf Arved zu. Wozu auch? Sie konnten sich auch so unterhalten, wenn man ihren Wortwechsel so nennen konnte...
Ein braun haariges Mädchen schien Aglirië und den Jungen zu beobachten, doch sie ignorierte dies einfach. Wieso auch.
Der braune Blick lag wieder auf Arved. Sie wartete auf seine Reaktion. Vielleicht gab es auch keine? Aber das wäre ihr eigentlich auch egal.

[antwortet Arved|bemerkt Fény, ignoriert selbige aber]

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Kajuur atmete tief durch. Auf seinem so überirdisch schönen Gesicht zeichneten sich Spuren einer Qual ab, die niemand außer er verstehen konnte. Wie auch? Es kam doch sowieso kein anderer Vampir an ihn heran. Kajuur faltete die Hände und legte seinen Kopf darauf, sah ausnahmsweise von der noch immer schlafenden Charlîzza ab und wandte sich Rakuna zu, die so viel lebendiger schien, obwohl sie genau genommen gar nichtmehr am Leben war. Sie würde nichtmehr wachsen, nichtmehr altern. Normale Narben würden wieder zurückgehen, nichts würde ihr doch so edles Antlitz mehr verändern. Einerseits war das ein Segen, aber andererseits konnte so etwas auch ein Schaden sein. Je nachdem, wie man es sah. Nun gut, Kajuur hatte schon wieder viel zu viel nachgedacht. Er würde jetzt sprechen. Aber irgendetwas hielt ihn davon ab. Vielleicht, weil er nicht gerne über seine eigenen Gefühle sprach - vielleicht lag es aber auch daran, dass der Geruch nach Schweiß und altem Frittierfett ihn fast würgen ließ.

"Quinn war eine fürchterlich eifersüchtige Kreatur. Er hatte mich von dem Moment an nicht ausstehen können, da ich auf der Bildfläche erschien."

Das war doch schonmal ein guter Anfang, so dachte Kajuur. Er hatte noch kein Wort über seine Gefühle für und über Rakuna verlieren müssen. Aber nun würde das alles etwas schwerer werden. Kajuur nahm die Hände wieder von seinem Gesicht und fasste an die Tischkante, als wolle er sich festhalten. Der Gestank wich langsam in den Hintergrund zurück und Kajuur bemerkte ihn fast gar nicht mehr, so sehr war der Halbvampir in Gedanken vertieft.

"Du hattest den ganzen Tag mit mir verbracht, was ihn nur noch mehr erzürnt hatte. Jeden Schritt, den wir taten, hatte er uns gleichgetan. Keine unserer Bewegungen waren ihm entgangen. Keinen deiner Atemzüge hatte er nicht bestaunt. Natürlich habe ich das gemerkt, er war ja kaum zu übersehen - wenn man denn Vampirzüge an sich hat. Als wir dann an der Gasse vorbeikamen, wurde er schneller. Schon zuvor, in dem Café, als ich deinen Cappuccino geholt hatte, hatte er mir gesagt, dass er dich beschützen würde. Beschützen, und das vor mir! Ich hatte gelacht. Was ihn nurnoch zorniger gemacht hatte. Er schwor mir, dich noch heute Abend sein Eigen zu machen - heißt, er wollte dich töten. Oder einsperren, so sicher bin ich mir da nicht. Natürlich konnte ich das nicht zulassen. Ich mochte dich viel zu sehr dafür. Also hatte ich die Initiative ergriffen und dich verwandelt. Gerade, als ich dich gebissen hatte, kam Quinn dazwischen. Er war rasend vor Eifersucht, hatte mich von dir geschleudert. Ich wusste nicht, ob das wenige Gift zur Verwandlung gereicht hatte, aber es schien funktioniert zu haben. Dann wurde Quinn noch wütender. Er schlug auf mich ein und ich wehrte mich, bis er dann weglief. Du sahst so schwach aus, ich fürchtete schon, du wärest gestorben. Aber wie man sieht geht es dir ja ganz gut heute."

Kajuur's Lippen kräuselten sich wieder zu dem typisch-männlichen Lächeln, das so oft auf ihnen zu sehen war. Natürlich steckte etwas Bitteres dahinter. Ein wenig erinnerte es an das Lächeln eines irren Mörders, der gerade sein vorletztes Opfer getötet hatte. Ja, vielleicht hatte er auch gerade ein Opfer getötet - im Übertragenen Sinne natürlich. Denn wenn Kajuur mordete, dann nur zu seinem Vorteil. Spaß am Töten hatte er nämlich genau genommen gar nicht, auch, wenn ihn die leicht sadistischen Züge auszeichneten.

[Redet über Quinn // Erklärt den Tag // Denkt nach]

Thema: Re: 1.Kapitel: Schicksal oder Zufall? So Okt 31, 2010 8:37 am

Rakuna hörte ruhig zu, nicht an ihrem Äußeren verriet, wie aufgewühlt sie wirklich war.

Im Inneren tobte ein Hurrican. Die Gedanken sausten wie Kometen in ihrem Kopf herum, sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ihr Gesicht war noch bleicher, als es ohnehin schon war. Sie hatte sich so getäuscht. In allem. Sie hatte Quinn für einen guten Vampir gehalten und Kajuur für einen Mörder. Wie falsch sie gelegen hatte! Rakuna suchte nach den richtigen Worten, schluckte und hob den Kopf, den sie die ganze Zeit in ihren Händen verborgen hatte.

Nun ist vieles klarer. Ich... ich kann mich erinnern.

Ihre Stimme klang beherrscht, trotzdem zitterte sie leicht.

Eine dunkle Gestalt huschte durch das Café. Rakuna hob den Kopf. Es war ihr, als hätte ein Luftzug sie gestreift. Doch da war niemand. Als Kajuur zurück kam, mit einer dampfenden Tasse Cappuccino in der Hand, waren seine Gesichtszüge beherrscht, doch irgendwie sah er nervös aus. Als würde eine Gefahr drohen. Doch Rakuna bemerkte es nicht. Zu sehr war sie fasziniert von ihm. Eingenommen. Und verliebt.

Mit einem Ruck war Kuna wieder in der Gegenwart. Sie spürte ein leises, warmes Gefühl in sich. Das... konnte... Verspürte sie etwa immer noch Gefühle für Kajuur? Nein, das konnte nicht sein. Oder doch? Als Kajuur davon geredet hatte, dass er sie verwandelt hatte, weil er nicht wollte, dass sie stirbt, hatte Rakuna ein Brennen im Gesicht gespürt. Sie wäre errötet. Also war sie Kajuur nicht gleichgültig gewesen. GEWESEN. Das Wort schwebte wie eine Drohung im Raum. War sie ihm immer noch ... wichtig? Ein wenig zumindest? Rakuna wusste es nicht. Sie schalt sich selbst.

Hör sofort auf, so etwas zu denken!

Und trotzdem, ein wohliger Schauer durchströmte sie, als sie sich erinnerte, wie Kajuurs Lippen ihre Haut berührten

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Kajuur nickte nur bestimmt. Natürlich verstand sie jetzt. Er wusste, wie sie sich fühlte, konnte fast selbst das Gefühl spüren, wie sich die Puzzle-Teilchen zusammensetzten. Lange hatte es gedauert, und nun war es endlich soweit. Kajuur's schwarze Augen wurden mit einem Schlag eiskalt, als ihm klar wurde, was er da gerade getan hatte. Er hatte seine Gefühle ausgesprochen, so unüberlegt, dass er sich nun fast dafür schämte.

Eigentlich hätte das gar nicht geschehen dürfen, nicht ihm, dem verschwiegenen Schatten, der in der Dunkelheit fast verschwand. Kajuur liebte es, ein einziges Geheimnis zu sein, jemand, dem man nicht so schnell draufkam. Niemand, der leicht durchschaubar ist. Ein einziges, großes Fragezeichen. Aber nun hatte er sein großes Maul einfach nicht halten können, es war ihm alles so herausgerutscht.

Mittlerweile war es auch schon zu spät. Kajuur hatte bereits geredet und konnte es nichtmehr rückgängig machen. Die Kälte wich wieder aus den so schönen, faszinierenden Augen, und stattdessen trat der Schalk wieder dorthin. Es war schwer zu übersehen, dass Kajuur nun doch wieder so selbstsicher wie sonst war. Nun, Kajuur war auch keine Person, die sich selbst Vorwürfe machte oder die Fehler an sich selbst suchte - nein, wenn, dann waren sowieso die anderen Schuld. Wie zum Beispiel die Kinder damals, die ihn zu dem gemacht hatten, was er nun war und liebte zu sein.

Kajuur atmete tief durch, wobei er jedoch fast erstickte an dem scharfen Geruch Menschen konnten so idiotisch sein. Dass sie sich nicht schämten dafür! Aber anstatt vor Scham rot anzulaufen, lachten sie alle fröhlich und ausgelassen, feierten Geburtstage hier in diesem versifften Hause und aßen das Fressen, das ihnen serviert wurde.

[Schweigt // Denkt nach]

Thema: Re: 1.Kapitel: Schicksal oder Zufall? So Okt 31, 2010 9:01 am

Rakuna schluckte und hob den Kopf. Sie musste das alles mal verdauen. Also lehnte sie sich zurück und legte den Kopf in den Nacken.

Gut. Quinn ist Geschichte. Vorbei. Ende. Aus. ,

stellte sie trocken fest.

Aber das mit Kajuur. Das muss aufhören. Ich darf mich nicht zu ihm hingezogen fühlen! Ich muss...

sie dachte nicht weiter. Sie wusste, dass sie das nicht so einfach ausschalten konnte. Dass sie nicht so einfach eine Kluft schaffen konnte zwischen sich und Kajuur. Es war eine unlösbare Bindung da, ein Gefühl, das sich nicht verdrängen ließ. Es war einfach da. Sie konnte nichts dagegen machen. Von dem Moment an, als sie ihn das erste Mal gesehen hatte, war sie verzaubert und begeistert gewesen. Natürlich, das war seine Art, das weibliche Geschlecht zu begeistern. Aber es war... anders. Seit sie seine Lippen an ihrem Hals gespürt hatte...

Rakuna schloss die Augen. Wenn sie diese ewigen Gedanken endlich ausblenden könnte! Aber Gedanken und Vorstellungen ließen sich nicht vertreiben.

Er interessiert sich ja gar nicht für mich,

fauchte Rakuna sich selbst an. Aber sie hoffte, dass es nicht so war.

[denkt]

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Schweigend beobachtete Kajuur Rakuna. Sie schien nachzudenken, über was, das konnte er nur raten. Ihrem Gesichtsausdruck zufolge - sie schien zu schwärmen - wahrscheinlich an Quinn. Warum nur störte das den Halbvampir so sehr? Quinn war tot und Rakuna hasste ihn doch sowieso. Meine Güte, wie dumm er sich wieder anstellte.

Die Zeit verging, und keiner der beiden sprach ein Wort. Langsam fühlte es sich unbehaglich an, auch wenn Kajuur die Stille doch sonst so sehr schätzte. Aber doch konnte er nichts sagen, etwas schien ihm die Kehle abzuschnüren.

Eine Frau, sie schien in dieser Lokalität zu arbeiten, kam zu den beiden an den Tisch und fragte, ob die beiden denn nichts kaufen wollten. Man dürfe hier nicht sitzen, ohne etwas zu Essen oder zu Trinken bestellt zu haben, fügte sie noch hinzu und blickte zu Kajuur. Aber in dem Moment, als sie in die Augen des Halbvampirs sah, verstummte sie. Ihr Mund stand weit offen und die Augen ebenso.

Kajuur war solche Reaktionen gewöhnt, natürlich war er das. So etwas passierte doch viel zu oft. Er lächelte ihr zu und schrieb eine Nummer auf die Serviette. Die Frau dachte, es sei seine Handynummer, und steckte sie mit einem aufgeregten Lächeln in die Tasche ihrer Arbeitshosen. Eigentlich hatte er die Nummer willkürlich gewählt, so etwas wie ein Handy besaß er nämlich gar nicht. Er wollte sie einfach nur loswerden.
[Denkt immernoch nach // Gibt Frau falsche Nummer // sie geht]

Thema: Re: 1.Kapitel: Schicksal oder Zufall? So Okt 31, 2010 9:32 am

Rakuna senkte den Kopf, als eine Kellnerin kam. Kajuur gab ihr eine Nummer. Rakuna musste lächeln. Wie die Menschen doch naiv waren...

Sie sah, dass Kajuur sie beobachtete. Sie legte den Kopf auf die Hände und sah zu ihm auf. Es war wirklich kein Wunder, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Er sah wirklich verdammt gut aus. Und seine Augen...

Rakuna knurrte in Gedanken. Sie konnte es einfach nicht lassen. Es war so schrecklich!!! Er verwirrte sie so. Sie konnte nicht mehr klar denken, geschweige denn reden. Diese Stille... Normalerweise war sie nicht unangenehm, aber es lag eine Spannung zwischen den beiden, der Vampirin und dem Halbvampir.

Kajuurs Augen funkelten belustigt. Er stellte die Tasse vor Kuna ab und setzte sich wieder hin. Wieder einmal bewunderte Kuna seine fließenden Bewegungen. Wie elegant er nur war. Und seine Augen...

Toll. Wirklich ganz toll.

dachte Rakuna bitter.

[schaut/denkt]

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Kajuur seufzte schließlich. Dann musste er wohl selbst das Wort ergreifen - denn die ganze Zeit zu schweigen war nicht wirklich vorteilhaft, zumindest in diesem Moment. Die Kellnerin kam noch einmal vorbei und warf dem Halbvampir anzügliche Blicke zu, und obwohl sie wirklich nicht schlecht aussah, ignorierte er sie eiskalt. Anstatt der sterblichen Frau galt all seine Aufmerksamkeit der Vampirin ihm gegenüber. Klar, Rakuna war um Einiges schöner als die Mitarbeiterin des Restaurants für Arme, aber trotzdem.

Es lag nicht an ihrem Aussehen, dass er sie so ansah wie er sie nun ansah. Bewunderung schwang mit in seinem Blick. Bewunderung dafür, wie sie sich durchgekämpft hatte als Vampir, ohne darauf vorbereitet worden zu sein. Kajuur war doch ein wenig stolz auf sich. Hätte er sie nicht verwandelt, wäre das Mädchen mittlerweile verstorben - aber bei Weitem nicht aus natürlichen Gründen.

"Willst du noch etwas erfahren? Wie es scheint, bin ich gerade in Plauderlaune. Das solltest du ausnutzen, es ist mein Ernst."

Kajuur lächelte, und das Lächeln war viel wärmer als sein sonst so eiskaltes, irres Lächeln. Keine Spur von Mordlust war in seinen Augen zu erkennen, einfach nur heitere Fröhlichkeit. So etwas war extrem selten bei dem Halbvampir, war er doch sonst ein eher zynisches Wesen, dem fast nie nach Feiern zumute war.

Kajuur seufzte. Was ging nur in ihm vor sich? Warum konnte er nun nicht einfach aufstehen und verschwinden, wie er es sonst auch tun würde. Er konnte sich die Antwort darauf leider selbst nicht geben, was ihn tierisch nervte. Kajuur hatte gerne alles im Griff, was man im Griff haben konnte, und wenn dem nicht so war, dann konnte das böse enden.
[Schweigt // Redet dann doch // Schweigt wieder]

Thema: Re: 1.Kapitel: Schicksal oder Zufall? So Okt 31, 2010 9:53 am

Rakuna sah zu Kajuur auf. Er sah sie... anders an. Als ob sie etwas besonderes wäre.

Bilde dir da ja nichts drauf ein! Der findet doch nichts an dir.

Rakuna seufzte leise. Die innere Stimme hatte wohl Recht.
Als Kajuur etwas sagte, zuckte sie kaum merklich zusammen. Seine Stimme war so sanft, sein Gesicht so vollkommen...

Und sein Lächeln. Es war, als würde die Sonne aufgehen. Oder nochmal. Rakuna legte den Kopf in die Hände. Sie war verrückt. Wie konnte sie so etwas nur denken?

Sie erwiderte sein herzliches Lächeln und dachte über seine Worte nach. Was wollte sie ihn noch fragen? Tausend Fragen lagen ihr auf der Zunge, es war keine einzige darunter, die einigermaßen akzeptabel war.

Das sollte ich ausnützen,

sagte Rakuna leise und grinste leicht.

Okay... Ich würde noch gerne wissen, wie du es geschafft hast, Quinn umzubringen...

Sie biss sich auf die Lippen. Nein, sie würde stark sein. Sie war über Quinn hinweg. Fragend sah sie Kajuur in die schönen, braunen Augen.

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Kajuur hatte damit gerechnet, dass sie so etwas fragte. Aber erhofft hatte er sich doch etwas anderes. Dann würde er diese alte Lamelle eben auch noch ausgraben müssen. Was machte das schon, nachdem er bereits so viel über die Vergangenheit geredet hatte? Eigentlich lebte der Halbvampir ja im Hier und Jetzt, Vergangenes war geschehen und Zukünftiges würde noch geschehen. Aber trotzdem, jetzt würde er zu Ende bringen, was er angefangen hatte.

"Es ist nicht einfach, einen Vampir zu töten. Man kann es jedoch auf verschiedene Weisen anstellen. Bei Quinn habe ich nicht lange nachgedacht. Kaum, dass ich ihn erblickt hatte - er hatte mir den Rücken zugewandt - habe ich ihn bereits angegriffen. Mit meinem Taschenmesser!"

Kajuur lachte, als wäre das ein Scherz gewesen. Aber absurd war es schon, ein so mächtiges Wesen wie einen Vampir mit einem simplen Taschenmesser zu töten. Nun, jetzt würde er doch weiterreden, immerhin hatte er bereits damit angefangen.

"Ich habe ihm die Kehle aufgeschnitten. Er hatte es nicht kommen sehen, wie auch? Mit Sicherheit hat er nicht gewusst, dass ich da war. Er hatte sich umgedreht, während ich dagestanden hatte, mit einem mordlüstigen Blick im Gesicht. Das Letzte, was er sagte, war 'Kajuur'."

Aus irgendeinem Grund beflügelte Kajuur diese Erinnerung. es gefiel ihm, das alles noch einmal zu durchleben. Den Schrei aus Quinn's Mund, das Röcheln. All das Blut, das Kajuur so gerne getrunken hätte, wäre es nicht das eines Vampires gewesen. Wie gerne wäre er wieder zurück in diesen Moment gesprungen und hätte voller Stolz zugesehen, wie das schwache Licht des Vampires entgültig erloschen war.

"Nachdem er blutleer war, habe ich ihn im Wald verbrannt. Sonst hätte er womöglich doch überlebt. Und das wollte ich nicht - er trachtete mir genauso nach dem Leben wie ich ihm. Es war alles eine Frage der Schnelligkeit und des Glücks gewesen."

Bestialisch hörte sich seine Geschichte an, ja. Aber waren Vampire genau genommen denn keine Bestien? Sie töteten für Blut, tranken es mit Wonne und lebten davon.

[Erzählt // Erinnert sich // Beendet die Geschichte // Denkt über das Vampirsein nach]

Thema: Re: 1.Kapitel: Schicksal oder Zufall? So Okt 31, 2010 10:15 am

Rakuna erschauderte leicht. Gebannt hörte sie Kajuur zu, was er über Quinns Tod erzählte. Sie verzog das Gesicht zu einem Lächeln.

Er hat es nicht anders verdient.

knurrte sie leise und ballte die hände zu Fäusten. Er hatte sie angelogen, sie benutzt und als Spielzeug verwendet.

Danke,

sagte sie aufrichtig und sah Kajuur an. Ihre Augen blitzten leicht, ein undefinierbarer Ausdruck lag in ihnen.

Nun verstehe ich. Du hast mir zwei mal das leben gerettet.

Sie lächelte und legte den Kopf leicht schief. Einige Haarsträhnen lösten sich und fielen ihr ins Gesicht. Elegant strich sie sie wieder zur Seite und verschränkte die Arme.

Was willst du als Gegenleistung?,

fragte sie und lehnte sich zurück. Sie wusste nicht, was er verlangen würde, aber sie würde es tun. Auch wenn es total absurd klang, Rakuna tat sonst nur das, was sie wollte. Sie hatte sich nie nach anderen gerichtet. Aber warum sollte sie es jetzt tun. Es war doch nur Kajuur...
Obwohl, anscheinend machte es ihr mehr aus, als sie sich zugestand.

[antwortet/denkt]

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Ein gehässiges Grinsen huschte auf Kajuur's Gesicht, als die Vampirin Rakuna ihm eine Gegenleistung anbot. Natürlich würde er sie nicht ausschlagen, da wäre er ja schön dumm. Kajuur würde sie nur aufschieben, bis ihm etwas Gutes einfiel. Das hatte er schon so oft getan, dass es jetzt auch nichts Neues mehr war. Aber doch war es Rakuna, die ihm etwas schuldete. Obwohl, wieso zweimal gerettet? So wit er wusste, war das doch nur einmal gewesen. Aber vielleicht sah sie noch etwas anderes auch als Rettung an. Womöglich, dass Kajuur Quinn getötet hatte - vielleicht hätte Quinn sonst die Vampirin auch getötet. Jedes Leben hing nur an einem dünnen Faden, der von Tag zu Tag an Durchmesser abnahm. Ein Leben war einfach auszulöschen, wenn man denn wusste, wie.

"Das wirst du schon noch früh genug erfahren. Lass uns erst aus dieser stinkenden Pommesbude fliehen, ich halte es hier nichtmehr aus."

Der Gestank war wieder unerträglich geworden. So sehr, dass Kajuur angewidert die Nase rümpfte, während er aufstand. Die Frau, die Kajuur's Nummer bekommen hatte, kam mit einem Handy aus der Küche - zumindest nannte man es so, für Kajuur war es eher 'das Rattennest' - gelaufen und wollte ihm in den Weg springen, aber das wollte Kajuur nicht. Mit einem einzigen, tödlichen Blick brachte er sie zum Stehen. Ja, das war normal für ihn - jeder hörte auf den gutaussehenden, selbstsicheren Vampir.

Kajuur nahm Charlîzza wieder hoch, wie man eben eine Braut trug, und ging schon einmal vor. Die schwere Tür stieß er mit seinem Fuß auf. Hier, in der U-Bahn-Station war die Luft zwar nicht weniger stickig, aber dafür nichtmehr so schweißgetränkt.

[Denkt über Rakuna's Worte nach // Antwortet // Geht]

Thema: Re: 1.Kapitel: Schicksal oder Zufall? So Okt 31, 2010 10:34 am

Rakuna hob eine Augenbraue. Das würde sie noch erfahren? Das klang... düster. Aber sie schüttelte den Kopf, nickte und stand ebenfalls auf. Sie musste leise kichern, als die Kellnerin herauskam und stehen blieb, weil Kajuur sie anfunkelte. Hinter ihm trat sie aus dem stinkenden Café und sog tief die kalte U-Bahn-Luft ein. Es war zwar nicht viel besser als drinnen, aber egal.

Immer noch waren viele Menschen unterwegs, strömten in und aus der Station und drängten sich an anderen vorbei. Mehrmals wurde sie angerempelt, ihr entfuhr ein verächtliches Fauchen und sie bleckte kurz die Reißzähne. Wortlos schloss sie zu Kajuur auf und sah ihn an. Er war so... mysteriös. Eine dunkle Kraft umbarg ihn, der man sich nicht entziehen konnte. Als würde sie von einem Magneten angezogen. Sie lehnte sich an die kühle Wand und schloss für einen Moment die Augen. Kajuur war, als sie ihn geragt hatte, was sie ihm schuldete, wieder so hart und gefühllos gewesen. Oder hatte zumindest so gewirkt.

Und... wohin willst du jetzt?

fragte sie neugierig und sah ihn direkt an. Sie verdrehte die Augen, als mehrere junge Männr stehen blieben und sie musterten. Es waren die gleichen wie im Café.

[geht raus/redet]

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Kajuur ging schnell, seine Schritte waren flüssig. Sie verliefen ineinander, wie sonst auch. Nicht einmal Ballettänzer konnten die Eleganz eines Vampires aufbringen. Dafür waren sie viel zu tölpelhaft. Wie Pinguine watschelten die Menschen. Ganz nebenbei bemerkte er, wie eine Gruppe Pinguinjungs stehen blieben und Rakuna angafften. Wie gerne er ihnen eines ausgewischt hätte - wobei, vielleicht konnte er das ja auch? Natürlich konnte er das, es war doch so einfach!

"Ich weiß jetzt, mit was du das alles wieder gutmachen kannst."

Kajuur's Augen blitzten gefährlich auf, als er diese Worte aussprach. Die wilde Entschlossenheit stand dem jungen Mann im Gesicht:

"Wie wäre es mit einem Kuss?"

Gespannt wartete der Halbvampir auf eine Antwort. Er war sich nicht sicher, was sie nun tun würde. Einerseits schien sie sich an Versprechen zu halten, aber andererseits hatte sie doch ihren eigenen Willen. Mit einem weiteren Blick bedachte er diese idiotischen Pinguinjugendlichen, die nun dazu übergegangen waren, blöd zu pfeifen.

[Bleibt stehen // Fragt nach Kuss]

Thema: Re: 1.Kapitel: Schicksal oder Zufall? So Okt 31, 2010 11:06 am

Rakuna hob erstaunt eine Augenbraue. Hatte sie da eben richtig gehört? Er wollte... einen Kuss? Das konnte er doch nicht ernst meinen? Aus den Augenwinkeln sah sie die Jungs dastehn und bewundernd pfeifen. Kajuur wollte ihnen wohl eines auswischen.

Sie war unsicher. Sollte sie es machen? Einerseits war sie ganz aufgeregt und wollte unbedingt, aber andererseits hatte sie immer noch Bedenken, dass er es nicht ernst meinte. Den Kopf gesenkt, stand sie da und dachte nach. Nach einigen Sekunden hob sie ihren Kopf wieder, strich sich das Haar zurück und sah Kajuur direkt an. Sie würde es tun. Sie hatte eingewilligt, zu tun, was er verlangte.

Vielleicht veräppelt er dich nur,

piepste eine kleine Stimme in ihrem Kopf. Eine andere übertönte sie einfach.

Hast du dir das nicht schon ewig gewüncht? Worauf wartest du noch?

Rakuna atmete tief durch und trat zu Kajuur, ein entschlossenes Glitzern in den Augen. Und sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn vorsichtig, ja, beinahe zögernd.

[denkt nach/ küsst KaJ]

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Kajuur blickte zu den Jungen. Ihre Münder standen offen, aber dennoch schienen sie dem Ganzen nicht so ganz zu glauben. Außerdem war Rakuna ihm viel zu vorsichtig. So, als würde er sie beißen - dabei hatte er das schon zu Genüge getan. Er seufzte, verdrehte die Augen. Dann legte Kajuur seine Hände um Rakuna's Hüften und hob sie hoch, um sie mit vollem Elan zu küssen. Das Mädchen war viel kleiner als er selbst, aber es machte ihm auch nichts aus. Ganz im Gegenteil, er fand es süß, wenn die Mädchen kleiner waren als er. So fühlte er sich noch einen Ticken mehr männlich.

Die Jungen redeten kurz miteinander, verzogen dann das Gesicht und gingen fort. Trotzdem hörte Kajuur nicht auf, Rakuna zu küssen. Er mochte das Gefühl, wenn sich die Zungen der beiden berührten, wie sich die Lippen aneinander rieben.

Küssen war ja auch etwas Tolles, das wusste Kajuur schon lange. Aber trotzdem fühlte es sich jetzt seltsam anders an, so vertraut und doch fremd. Warm. Einfach warm.

Thema: Re: 1.Kapitel: Schicksal oder Zufall? So Okt 31, 2010 11:24 am

Rakuna spürte, wie Kajuur sie hochhob und den Kuss erwiderte. Sie öffnete die Lippen leicht und legte die Hände sanft um sienen Hals. Sie war überglücklich. Ein warmes, angenehmes Gefühl breitete sich in ihr aus, sie wünschte, dieser Moment würde nie zu Ende gehen. Sie spürte Kajuurs starke Arme an ihrer Taille und musste lächeln. Und sie hatte an ihm gezweifelt.

Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, dass die Jungs verschwanden, sie grinste. Menschen...

Sie spürte nichts mehr, nur noch Kajuurs kühle Lippen drängend auf ihren. Das prickelnde Gefühl, wenn sich ihre Zungen berührten, ließ sie leicht erschaudern. Wenn dieser Moment doch ewig währte! Er war nicht grob oder hart, wie sie es gedacht hatte, sondern so wie sie. Geschmeidig, leidenschaftlich. Sie konnte es immer noch nicht glauben. Es war wie im Traum.

[st glücklich/ denkt/träumt]

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[color:6be2=747474]

Kajuur beendete den Kurs nach geschlagenen 5 Minuten. Er brauchte eigentlich keine Luft zum Atmen, denn als Toter konnte man ja nicht ersticken. Vorsichtig ließ er Rakuna wieder nach unten - Charlîzza hatte er auf den Boden gesetzt, bevor er Rakuna hochgehoben hatte. Nun nahm er sie wieder auf den Arm.

Gespannt sah er Rakuna an, wartete auf ihre Reaktion. Würde sie ihn nun schlagen, sich freuen, weinen, oder vielleicht losschreien? Wieso auch immer, es war so spannend für den Halbvampir.

Manchmal fragte sich Kajuur, was gewesen wäre, wenn er ein ganzer Vampir wäre. Wahrscheinlich wäre er Baby geblieben, auch nach 30 Jahren wäre er immernoch ein kleiner Säugling. Genau wie in diesem Moment. Kajuur wusste nicht recht, warum gerade jetzt diese Gedanken in ihm hochkamen.

Er lenkte sie lieber auf Rakuna. Weshalb hatte sich der Kuss nur so gut, so richtig angefühlt? Vielleicht, weil Kajuur sie gewandelt hatte. Immerhin waren sie deshalb miteinander verbunden. Ihr Blut floss in seinen Adern und andersherum - das war bei der Wandlung eben so üblich. Anders gänge es vermutlich gar nicht. Nur zu gern hätte Kajuur herausgefunden, wie es gewesen wäre, wenn er Rakuna nicht gewandlet hätte, aber trotzdem geküsst. Hätte es sich genauso angefühlt? Wahrscheinlich nicht. Denn Kajuur glaubte ja nicht an Liebe.

[Lässt Rakuna los // Denkt nach]

Thema: Re: 1.Kapitel: Schicksal oder Zufall? So Okt 31, 2010 11:57 am

Rakuna spürte, wie Kajuur sie vorsichtig absetzte und auf ihre Reaktion wartete. Doch sie stand einfach da und sagte nichts. Sie war viel zu aufgewühlt. Sie glaubte noch immer seine Hände an ihrer Hüfte zu spüren und seine Lippen auf ihren. Einige Sekunden stand sie nur da und ließ den Nachgeschmack des Kusses an sich vorbeiziehen. Es hatte sich so schön angefühlt. So zart, wie ein Windhauch, eine Feder.

Rakuna schloss für einen Moment die Augen. Wie ein Traum. Es konnte nur ein Traum sein. Doch es war keiner. Sie hatte Kajuur geküsst und er hatte den Kuss erwidert. Sie hatte das doch nur getan, weil sie ihm etwas schuldig war. Sonst hätte sie sich das nie getraut. Und es war so ein prickelndes, heißes Gefühl, das durch ihren ganzen Körper geronnen ist. Nicht zu beschreiben.

Ihr ganzer Körper war warm und fühlte sich federleicht an. In ihrem Inneren spürte sie eine überwältigende Freude, die sie der ganzen Welt zeigen wollte. Doch sie hielt sich zurück und sah zu Kajuur auf.

Das...,

setzte sie an, doch weiter kam sie nicht. Es hatte ihr die Sprache verschlagen. Sie wusste nicht ob das der erste und letzte Kuss gewesen war, den sie von ihm bekommen hatte, aber im Moment schwelgte sie noch in Erinnerungen.

[steht da/ist sprachlos/zweifelt]

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Kajuur war sichtlich zufrieden mit seiner Leistung - denn anscheinend hatte es Rakuna doch tatsächlich die Sprache verschlagen. Darüber war er doch ziemlich stolz. Aber richtig anmerken ließ es sich der Halbvampir nicht. Nur das dünne Lächeln auf seinen Lippen, das wieder so warm schien, so fröhlich, kräuselte seine Lippen. Ansonsten kannte man keine Regnung in seinem Gesiicht, nicht einmal seine wunderschönen Augen schienen die Umgebung zu besehen, wie sonst.

"Das?",

fragte er nach, nur, um zu wissen, was Rakuna denn eigentlich hatte sagen wollen. Im Moment machte ihn das nämlich recht neugierig. Kajuur fühlte sich wie ein Schuljunge, der gerade seinen ersten Kuss mit der Schulschönheit bekommen hatte, obwohl das bei Weitem nicht sein erster Kuss war. Er hatte schon so viele Frauen gehabt, dass er es nichtmehr nötig gefunden hatte, mitzuzählen. Immerhin währte sein Leben nun auch schon 120 Jahre - da kam man schnell mal mit den Zahlen durcheinander. Und für Strichelisten hatte Kajuur einfach nichts übrig.

[Grinst // Frägt nach]

Thema: Re: 1.Kapitel: Schicksal oder Zufall? So Okt 31, 2010 12:17 pm

Rakuna legte den Kopf leicht in den Nacken und sah zu Kajuur auf.

Das war... schön..

sagte sie nur und grinste frech. Nun hatte sie sich einigermaßen erholt. Noch nie war sie nach einem KUss so verwirrt gewesen. Sie erinnerte sich an die Küsse von Quinn. Die waren nicht annähernd so schön gewesen. Und sie war nie so verwirrt und überrascht gewesen.

Rakuna schüttelte den Kopf. Alles schön und gut, sie durfte sich jetzt nicht ablenken lassen. Doch immer wieder huschten ihre Gedanken zu dem Kuss zurück. Sie war irgendwie süchtig. Sie wollte diese Erfahrung, diese aufregende, prickelnde Erfahrung noch einmal machen, andererseits wusste sie nicht, wie Kajuur reagieren würde. Also wartete sie einfach ab, ein freches Glitzern in den blauen Augen.

Immer wieder dachte sie an die sanften Berührungen. Sie wollte dies mit aller Kraft verdrängen, doch sie schaffte es nicht. Sie war hin-und her gerissen. Sie wollte es und andererseits wollte sie nicht mehr daran denken.

[sagt was/denkt wieder]

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Kajuur's Blick schwiff nun doch in der U-Bahn-Station umher, nur, um wieder zu Rakuna zurückzukehren. Dort blieb er hängen, an ihren weichen Lippen, die kurz zuvor noch auf seinen eigenen gelegen hatten. Unwillkürlich leckte sich der Halbvampir über seine gepiercten Lippen. Das Lächeln, das danach auf ihnen lag, war nun mehr schelmischer als sonniger Natur. Er wusste eben, wie man mit Frauen umgehen musste. Obwohl das bei Rakuna zu Anfang doch gar nicht so einfach gewesen war. Sie war eben etwas Besonderes, in jeder Hinsicht.

"Ja, das war es",

stimmte der Halbvampir Rakuna nickend zu.

Die Menschen ströhmten an ihnen vorbei, manche blieben stehen und sahen sich die bunten Plakate an den kahlen, grauen, steinigen Wänden an. Andere wiederum beschleunigten ihre Schritte, nachdem sie auf ihre Armbanduhr geblickt hatten. Wahrscheinlich würde der letzte Zug nun losfahren - oder so etwas ähnliches eben. So recht kannte Kajuur sich nicht mit der Menschenwelt aus, es interessierte ihn auch nicht. Zu Fuß war es viel bequemer. Kein Gedränge, niemand, der sich ungebeten neben dich setzte. Und vor allem konnte man selbst sein Tempo bestimmen. Ob man nun schnell ging oder langsam, links oder rechts, auf einem Bein hüpfte oder auf den Händen ging. Es blieb jedem selbst überlassen. Und das war eben, was Kajuur so schätzte.

Charlîzza schlief noch immer, was Kajuur mittlerweile Sorgen machte. Nicht, dass ihr doch etwas fehlte. Ihr Atem ging noch immer, und der Puls auch, aber trotzdem war es komisch, dass sie so tief und lange schlafen konnte. Besonders in der U-Bahn, wo es wahrscheinlich nicht einmal auf den Toiletten still war. Überall gab es Menschen, die redeten, Kinder, die schrien oder Hunde, die bellten. Also kein ge...ter Ort für ein Nickerchen. Vielleicht sollten sie einen Arzt aufsuchen.

[Grints // Antwortet // Denkt darüber nach, Charlie zu einem Arzt zu bringen]

Thema: Re: 1.Kapitel: Schicksal oder Zufall? So Okt 31, 2010 12:46 pm

Rakuna musste grinsen. Sie war glücklich. Einfach glücklich. Sie hätte schreiend durch die Straßen laufen können. Oder sonst irgendetwas. Nun aber stand sie da und schmachtete in Gedanken Kajuur an. Sie hätte sich am liebsten an seine harte Brust geschmiegt und seine Lippen wieder gespürt. Und sei es nur für einen Moment. Doch Rakuna hatte nicht viel Hoffnung, dass das eintreffen würde. Aber hoffen kostete nichts!

Sie wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen, als wieder die Jungs von vorher, diesmal mit Verstärkung, auf sie zugeschlendert kamen. Sie funkelte sie wütend und drohend an und bleckte die scharfen, weißen Zähne. Nur für einen Moment.

Nein, nicht schon wieder!!!!

Sie dachte schon wieder an den Kuss. Das durfte doch nicht wahr sein! Konnte sie an gar nichts anderes denken?

Nein!,

war ihre feststellende Antwort.

[denkt]

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Kajuur konnte es nicht fassen, so lästig waren diese Menschen. Hatte er sie nicht gerade gedanklich gewarnt, wiederzukommen? Auch er bleckte die langen, schneeweißen Reißzähne. Wie ein Panther vor dem Sprung sah er nun aus, die Augen vor wilder Entschlossenheit glitzernd. Er hatte nicht vor, hier zu töten, aber wenn es sein musste, dann musste es wohl sein. Sie legten es ja auch darauf an!

Aber erst musste er sichergehen, dass sie auch wirklich Rakuna angreifen wollten. Denn es wäre wirklich zu einfach, wehrlose Menschen einfach so anzufallen und zu töten. Es wäre schon fast unfair. Kajuur mit seiner raubtierhaften Art, gegen diese plumpen Bauern - nein, so ein hinterlistiger Hans war er einfach nicht. Zumindest nicht hier. Kajuur war ihnen so überlegen, dass er es nicht einmal in Erwägung zog, wegzulaufen. Obwohl er das sowieso nie tun würde. Wenn es einen Kampf gäbe, dann wäre Kajuur der Erste, der damit beginnen würde.

Auf dem Weg zu Rakuna und Kajuur remeplten die Jungs ein paar Männer an, die daraufhin damit begannen, loszuschreien. Eine Sprache, die Kajuur nicht verstand, benutzten sie, aber es hörte sich ziemlich arg nach vulgären Schimpfwörtern an. Ein Grinsen huschte über die feinen Züge des Halbvampires, während er ihnen dabei zusah.

[Denkt eigentlich nur nach]

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