Labyrinth der Vergangenheit

Ort: In irgendeinem Wald
Jahreszeit: Hochsommer
Tageszeit: Nachmittag
Temperatur: 36°C
Wetter: Sonnig, schwül

Mieron saß auf einem Baum. Die Hügelkuppen waren die kleinen Ausläufer des Gebirges, das sich in seinem Rücken erstreckte. Sein Blick hing in der Ferne, ohne, dass er wirklich etwas sah. Er war den ganzen Tag gelaufen. Seine Beine fühlten sich kribbelig an, und er wollte noch weiter laufen. Doch er wusste nicht wirklich, wo er war. Es war ihm alles gleichgültig, er war weggelaufen, hatte sich von seinen beiden Gefährten getrennt. Er wurde einfach zu gefährlich...
Er seufzte und schloss die Augen.

Yuffie ritt auf Ichin durch den Wald.Das Fell des Wolfes war nass.Für ihn war heute ein heißer Tag.Yuffie sprang von dem Wolf auf einen Ast.

Willst du nicht zum Fluss?Ich werd schon was zuessen finden


Der Wolf schüttelte den Kopf während beide irren Weg fortsetzten.

An die hitze sind wir gewöhnt oder glaubst du ich erlebe das zum ersten mal?

Yuffie lächelte.Plötzlich hielt Ichin an.Er roch in der Luft.Ein für ihn unbekanter Geruch stieg in seine Nase.Der Wolf schüttelte angewidert den Kopf um den Geruch los zu werden.Yuffie verstand nicht was er hatte.Sie roch nichts.Ihr Geruchsinn war nicht so gut wie der eines Wolfes.Sie sprang zu einem weiteren Ast und landete neben etwas,was genau so aussah wie sie.Ein Mensch.

Mieron sah auf. Neben ihm saß ein Junges Mädchen, eine Sylunée und unten auf dem Boden lief ein Wolf. Mieron schnaubte genervt auf und warf dem Mädchen einen kalten Blick zu und bleckte die Zähne, dann sprang er mit einem schnellen Satz vom Baum und landete knapp neben dem Wolf. Er funkelte noch einmal zu dem Mädchen hinauf, die ungewöhnlich nach Wildnis und überhaupt nicht nach Menschen roch.

Yuffie schaute dem Jungen nach.Als er unten ankam knurrte Ichin.Der Junge gefiel ihm nicht.Er roch nicht so wie andere Menschen,die er schon gesehen hatte.Auch sein dunkler Blick war nicht der wie eines normalen Menschen.

Nin.Verschwinde von hier

Was?Aber wieso?

Ich sagte du sollst verschwinden!

Der Wolf knurrte zu Yuffie hoch.Das Mädchen zuckte zusamen und entfernte sich 2 Äste weiter.Sie verstand nicht,wovor Ichin Angst hatte,aber irgendwas stimmte nicht.Das konnte sie spüren.

Mieron sah den Wolf herablassend an, der ihn angeknurrt hatte, und bleckte die Zähne. Er war nicht auf einen Kampf aus, doch er ließ sich nicht anknurren, schon gar nicht von einem mikrigen Wolf.
Er verwandelte sich selbst in eines der hundeähnlichen Tiere, er war ein wenig kleiner als der Wolf, der das Mädchen begleitet hatte. Er sträubte die Nackenhaare und bleckte angriffslustig die Zähne.

Was hast du für ein Problem Rüde?

Die schattenhaften Flügel des Falken peitschten durch die schwüle Sommerluft. Ayjeela wusste nicht wohin sie ihr Weg führte, doch sie wollte einfach fort von hier, fort von dem Ort an dem sie früher gelebt hatte, fort von dem Ort an dem ihre Familie ums Leben kam, fort... Es war jetzt schon so lange her, doch sie war wieder zu nahe an die Erinnerungen herangetreten. Die Sonne durchflutete den Wald und ein goldener Schimmer durchzog Ayjeelas Augen. Der Schmerz in ihrem Flügel war kaum noch zu spüren. Trotzdem behinderte er sie beim Fliegen. Ayjeela wusste nicht genau wie sie sich die Verletzung zugezogen hatte, doch in Gestalt eines Falken verheilte sowieso jede Wunde wie im Fluge. Sie raste durch den Wald, wandt sich flink um jeden Baum und fühlte jeden Windhauch, der ihr Gefieder streifte. Sie und Tiyloun genossen es einfach einmal zu fliegen und an nichts zu denken. Die Freiheit der Wälder half Ayjeela ihre Erinnerung eine Zeit lang ruhen zu lassen. Die Gefühle und Seelen der Wesen um sie herum konnte sie natürlich nicht ausblenden, doch sie waren alle sehr ruhig und für eine Weile fühlte sie nirgendwo Schmerzen oder Kummer. Doch im nächsten Augenblick war alles anders: Eine tiefe Depression durchzuckte sie, es war als würde sie in eine bodenlose Tiefe stürzen, in eine endlos scheinende Tiefe... Diese Seele kannte Ayjeela, das wusste sie...

Yuffie guckte staunend zu dem Jungen,der sich selbst in einen Vierbeiner verwandelt hatte.Sie war faziniert davon.Ein Wesen,dass so aussah wie sie und sich in etwas Wolf ähnliches verwandelte.
Ichin knurrte nur nach oben.

Verschwinde von hier.Das ist unser Jagdrevier!

Der Wolf hatte ein unbehagliches Gefühl.Diese Person roch nicht nur nach Mensch,sondern auch nach etwas abstoßendes.Ein zucken durchfuhr seinen Körper und sein Fell stellte sich auf.Selbst wenn er keine Charce hätte.Kampf los würde er nicht sterben

Yuffie setzte sich auf den Ast und taumelte mit den Füßen.Wenn Ichin sich zum Kampf bereit machte,war der Junge ein Eindringling?

Nékan lief durch den Wald. Er genoss die Freiheit um ihn herum. Genoss den Wind, der durch sein Fell glitt. Genoss das Geräusch des Waldbodens unter seinen Proten. Das Geräusch der kleinen Zweiglein und der Erde die unter seinen Krallen nachgab.
Nékan spang mit einem Satz auf einen Baum zu und seine Krallen verankerten sich in der Rinde. Er zog sich höher und kletterte dann auf einen Ast. Er duckte sich und ging ein Wenig in die Knie. Nékan sprang zu einem etwas dickerem und stabielerem Ast, der in der Krone das Baumes von den vielen Blättern, Zweigen und Ästen von Sonne und Blicken geschützt wurde.
Er sah sich um. Es war wirklich schön hier. Der Werkater streckte sich genüsslich und legte sich dann auf dem Ast nieder, um sich ein Wenig auszuruhen.

Mierons Lefzen verzogen sich zu einem hämischen Lächeln, als der Wolf sagte, das hier wäre sein Jagdrevier.

Keine Sorge... ich werde hier schon nichts reißen, das ihr auch jagen würdet...

meinte er kühl, als ihm plötzlich der Geruch eines weiteren Sylunera in die Nase stieg. Falke. Der Geruch kam ihm bekannt vor. Sehr bekannt. Beinahe vertraut. Mieron schnellte in einem hohen Satz in die Luft und verwandelte sich in einen Adler. Pfeilschnell schoss er durch die Luft und folgte dem Geruch. Er kannte kein einziges magisches Wesen, das er kannte und am Leben geblieben war. Er durchforstete seine Erinnerungen, fand aber niemanden, abgesehen vo Lyka und Nékan. Als seine Gedanken auf Nékan fielen, nahm ewr auch dessen Geruch war, doch er bewegte sich nicht, er war nicht auf der Suche nach ihm, also interessierte es ihn nicht weiter.
Er schlug zweimal kräftig mit den Flügeln und schon kam ein Falke in Sicht. Er roch, dass er, bessergesagt sie, am Flügel verletzt war. Er stieß ein helles Kreischen aus, hielt sich jedoch zurück... noch zumindest...

Ichin knurrtte dem Jungen noch nach,als er sich in einen Adler verwandelte und weg flog.Yuffie blieb der Mund offen stehen.So etwas hatte sie noch nie gesehen.Mit 2 setzten war sie wieder neben dem Wolf.

Wie hat er das gemacht?Kann ich das auch?

Der Wolf seufzte und schüttelte den Kopf.

Sei vorsichtig,wenn du ihm noch einmal begegnest.Er ist weder Mensch-noch Tier.Er ist böse

Mit diesen Worten lief er weiter und gab Yuffie ein Zeichen mit zu kommen,da sie dem Adler sonst folgen würde.Der Junge hatte ihre Interesse geweckt.Auch wenn er böse sein soll.Nur wieder willig folgte sie ihrem Rudelbruder.

Aryata flog, genoss den Wind, der ihr die Haare ins Gesicht wehte und machte elegante Drehungen. Mitten unter einer Drehung machte sie halt und lauschte. Sie hörte Stimmen und die Luft roch nach Wolf, magischen Wesen... und einem seltsamen Geruch, den sie nicht zuordnen konnte. So etwas komisches war ihr noch nie untergekommen. Lautlos flog sie noch etwas tiefer, als sie plötzlich einen Adler sah. Das Tier war kein gewöhnliches Tier, das stand fest. Er flog hinter einem kleineren Vogel, einem Falken, her. Sie legte die Flügel an, beschleunigte und flog ein paar meter über dem Adler. Sie beobachtete, blieb aber aus Vorsicht außer Reichweite des Adlers. Er war ihr nicht ganz geheuer.

Ayjeela blieb mittem im Flug stehen, hielt den Kopf schiefgelegt auf den Adler gerichtet. Mit einem Flügelschlag landete sie laudlos auf einem krummen Ast, der knapp vor ihr aus einem verzweigen Gebüsch hervorstach und sich weiter oben im Geäst verlor. Sie kannte diese Seele...ganz bestimmt...
Sie fühlte einen schmerzhaften Stich, als ein Bild von Neera vor ihrem inneren Auge aufblitzte, von ihren letzten Flügelschlägen...
Diese Erinnerung musste der Anblick des Adlers ausgelöst haben. Schnell verbannte sie den Gedanken an die goldenen Schwingen Neeras, die vor ihren Augen erschlafften, aus ihrem Kopf. Die Trauer spiegelte sich kurz in ihrem Gesicht, wie ein Windhauch, der die Oberfläche eines ruhigen Sees in Bewegung versetzt. Sie hielt den Blick mit immer noch schiefgelegtem Kopf auf den Adler gerichtet, wusste nicht was sie tun oder sagen sollte...

Aryata sah, wie der Falke auf einem Ast landete. Er hatte irgendwie ein trauriges Glitzern in den Augen und beobachtete den Adler. Sie blieb in der Luft stehen und blickte aufmerksam zwischen dem Adler und dem Falken hin und her.

Nékan hob den Kopf. Der leichte Wind wehte durch sein Fell und stellte es leicht auf. Nékan genoss den Wind in seinem Gesicht. Es war herrlich nichts zu tun.
Plötzlich nahm er den Geruch eines Adlers und eines Falken wahr. Nékan setzte sich auf und blickte in die Richtung, aus der, der Geruch kam.
Eine leichte Brise wehte den geruch genau in seine Nase und auf eigenartige Weise kam ihm der geruch bekannt vor. Aber Nékan glaubte sich zu täuschen.
Elegant sprang er vom Baum und landete leichtfüßig auf dem mit Nadeln bedeckten Waldboden.
Schnell rannte er dorthin, wo er den Adler vermutete.